Im Zuge des Projektes „Urkataster+“ konnten Mitte Juni die Arbeiten an einem wichtigen Baustein abgeschlossen werden: Für die nordhessische Metropole Kassel sind ab sofort gleich zwei historische Zeitschnitte online einsehbar.
Seit 2020 bearbeitet das Landesamt die frühen Katasterkarten hessischer Städte für die Bereitstellung in einer eigens entwickelten Webanwendung. Nach Wiesbaden und Offenbach ist nun mit KasselÖffnet sich in einem neuen Fenster eine weitere der fünf größten Städte in Hessen verfügbar.
Archivalien zu gleich zwei aussagekräftigen Zeitschnitten – einer für das 19., einer für das 18. Jahrhundert – konnten dank der Kooperation mit dem Staatsarchiv Marburg aus deren Bestand gescannt und georeferenziert werden. Die Pläne von 1836-1846 dokumentieren die kurfürstliche Residenzstadt vor der Industrialisierung und den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Insbesondere die großflächigen Veränderungen im Rahmen der klassizistischen Stadterweiterungen, etwa am Friedrichs- und Königsplatz, werden hier augenscheinlich. Kontrastierend dazu zeigen die Pläne von 1766 den dicht gedrängten mittelalterlichen Siedlungskern noch innerhalb der gewaltigen, alles dominierenden Befestigungsanlagen kurz vor deren Schleifung, sowie das alte Stadtschloss an der Fulda, das 1811 niederbrannte und an dessen Stelle sich heute das Regierungspräsidium befindet.
Für das Urkataster+-Projekt stellt Kassel einen bedeutenden Zugewinn dar. Weitere Städte befinden sich in Vorbereitung.