Collage mit Beispielabbildungen aus sechs Modulen des Landesgeschichtlichen Informationssystems Hessen LAGIS: Hessischer Städteatlas, Historische Bilddokumente, Historische Kartenwerke, Historisches Ortslexikon, Hessen-Nassauisches Wörterbuch, Hessische Biografie

Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS

Das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen LAGIS ist eine datenbank-gestütze Web-Anwendung, die seit 2004 vom Landesinstitut – auch in enger Kooperation mit anderen Einrichtungen – entwickelt und betrieben wird. LAGIS ermöglicht einen uneingeschränkten Zugang zu einem breit gefächerten Angebot historischer und landeskundlicher Themen.

Inhalt

Das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen (LAGIS) verbindet aus gedruckten Werken aufbereitetes Wissen mit ausschließlich elektronisch vorliegenden Ressourcen, die direkt für das System erarbeitet wurden. Die online zugänglichen Daten umfassen Texte, Bilder und Karten verschiedener Art. Sie sind in themenbezogenen Einheiten zusammengefasst, um die jeweiligen inhaltlichen und medialen Besonderheiten der Informationen berücksichtigen zu können. Mit ihrem einheitlichen Aufbau und ihren Recherche- und Präsentationsformen erlauben sie eine einfache Informationsvernetzung zwischen den Einheiten des Landesgeschichtlichen Informationssystems wie auch zu externen Angeboten.

Den raumbezogenen Kern von LAGIS bildet das Historische Ortslexikon mit Basisdaten zur Geschichte von mehr als 13.500 hessischen Städten, Dörfern, Burgen, Siedlungen und Wüstungen, die über kartografische Darstellungen exakt lokalisiert werden können. Die Hessische Biografie bietet zuverlässige Daten zu Personen mit Bezug zu Hessen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. In den Flurnameneinheiten wird die umfangreiche Überlieferung örtlicher Flurbezeichnungen erschlossen und gedeutet. Für die Sprach- und Dialektforschung sind das Südhessische Wörterbuch (SHWb), alle bisher erschienenen Lieferungen des Hessen-Nassauischen Wörterbuchs (HNWb) sowie die Fragebogen zum HNWb - und damit eine der zentralen Datenquellen des Wörterbuchs - digital zugänglich. Das Mittellateinische Glossar stellt ein wertvolles Hilfsmittel zum Verständnis mittellateinischer Schriftquellen dar.

Zu den kartografischen Vorhaben gehören der Hessische Städteatlas, der Geschichtliche Atlas von Hessen sowie die im Zuge von Landesaufnahmen für einzelne Vorgängerstaaten des heutigen Landes entstandenen Historischen Kartenwerke. Darüber hinaus stellt das HIL mit den Einheiten Topografische Karten und Urkataster+ moderne interaktive Kartenanwendungen zur Verfügung.

Die Historischen Ortsansichten umfassen Bilder hessischer Städte und Dörfer vom 15. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Ausgewählte historische Fotografien aus öffentlichen und privaten Sammlungen bieten als Historische Bilddokumente einen visuellen Zugang zum Leben des 19. und 20. Jahrhunderts. Mit den Mittelalterlichen Glasmalereien in Hessen werden die auf dieses Land bezogenen Ergebnisse des internationalen Projekts Corpus Vitrearum Medii Aevii bereitgestellt.

Objektbezogene Informationen stellen einen weiteren Schwerpunkt von LAGIS dar. Dazu gehören datenbank-gestützte und vielfältig recherchierbare Angebote zu Grabdenkmälern, zur Geschichte der Juden in Hessen (Synagogen, Friedhöfe, Grabstätten), zur Topographie des Nationalsozialismus, zur Zeitgeschichte oder zu Objekten wie Burgen, Klöstern und Gerichtsstätten.

Die Online-Quellen bieten Zugänge zu wichtigen mittelalterlichen Urkundenbeständen des Landes. Zu nennen sind hier auch die Hessischen Quellen zum Ersten Weltkrieg, die Einheiten Hessische Truppen in Amerika (1776–1783), Hessische Auswanderer sowie die Schnittstelle zur Recherche in den Hessischen Geburten-, Ehe- und Sterberegistern, die im Auftrag des Hessischen Landesarchivs digitalisiert wurden. Die thematisch orientierten Einheiten zur Geschichte der Juden in Hessen werden durch dedizierte Quelleneinheiten komplettiert.

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darüber hinaus

  • Universitäten und Hochschulen
  • Hessische Universitätsbibliotheken
  • Stadt-, Diözesan- und Kommunalarchive
  • Museen und Sammlungen
  • Geschichtsvereine und Kulturinitiativen
  • zahlreiche Einzelpersonen

Digitale Schnittstellen, die LAGIS mit dem Hessischen Bibliotheks-Informationssystem (HeBIS) bzw. der Hessischen Bibliographie und dem Archivinformationssystem (ArcinsysÖffnet sich in einem neuen Fenster) sowie weiteren Anbietern verbinden und eine von LAGIS ausgehende Recherche in diesen Systemen ermöglichen, sind bereits großteils realisiert.

Technik

Bei LAGIS handelt es sich um eine modular aufgebaute datenbank-gestützte Web-Anwendung, die mithilfe eines Applikations-Frameworks entwickelt wird. Wichtige Aspekte moderner Online-Informationsangebote wie die Volltextsuche, ein differenziertes Rollen- und Rechtesystem, die Mehrsprachigkeit oder die Kommunikation mit anderen Anwendungen können so einfach realisiert werden. Zu den besonderen Eigenschaften von LAGIS gehören die verschiedenen Recherchemöglichkeiten. Bei der einfachen Suche kommen Technologien zum Einsatz, wie sie auch in Suchmaschinen verwendet werden. Die Registersuche eröffnet eher explorativ orientierte Zugänge: über alphabetische Indizes dient sie nicht zuletzt der Orientierung über Erschließungskriterien und Ansetzungsformen. Die erweiterte Suche ermöglicht die Kombination verschiedener Deskriptoren oder den gezielten Einsatz von Filtern, etwa zur zeitlichen Eingrenzung.

Ein weiteres Kennzeichen des Systems ist die variable Ergebnisaufbereitung in Abhängigkeit vom jeweiligen Quellen- bzw. Vorlagentyp. Je nachdem, ob in einem Modul kartografische, bildliche oder textliche Informationen im Vordergrund stehen, werden die Suchergebnisse mithilfe von Vorschaubildern, Registerauszügen, Kurztitellisten oder einer Aufbereitung im Kartenbild präsentiert. Große Bedeutung wird dem Aspekt der benutzerfreundlichen Handhabung, der Usability, beigemessen.

Kontakt

Stefan Aumann, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Datenschutzbeauftragter

LAGIS, Informationstechnologie

Fax

+49 6421 28-24799

ORCID-ID: 0000-0002-3145-1977

Hessisches Institut für Landesgeschichte
– Raum 02C01 –
Wilhelm-Röpke-Straße 6c
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