Wappen-Brahe

Thelott-Ausstellung ab Oktober 2024 in Bad Homburg

Bei den Vorbereitungen für die nächste Station der Wanderausstellung über den Frankfurter Kupferstecher wurden neue Stücke von dessen Hand gefunden

Bei den Vorbereitungen für die nächste Station der Wanderausstellung über den Frankfurter Kupferstecher wurden neue Stücke von dessen Hand gefunden.

 

Ein glücklicher Zufall führte im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur (Wander-) Ausstellung „Von Augsburg nach Frankfurt – der Kupferstecher Johann Philipp Thelott 1639–1671“, die ab 2. Oktober 2024 im Stadtarchiv Villa Wertheimber, Bad Homburg, Station machen soll, zu einem erstaunlichen Fund. Auf eine Benutzeranfrage nach zwei Stücken aus den Beständen des Stadtarchivs, unter anderem dem „Carmen zur Vermählung des Landgrafen Friedrich Jakob von Hessen-Homburg mit Christiane Charlotte geb. Gräfin von Nassau-Ottweiler“ nahm die dortige Mitarbeiterin, Frau Beate Datzkow, die alten analogen Karteikarten zu Hilfe. Diese Karteikarten erschließen die Grafische Sammlung des Stadtarchivs in einer sachthematischen Ordnung, gelagert in Sammelmappen. Der größte Teil dieser Mappen wurde im Zusammenhang mit der digitalen Bestandserschließung inzwischen aufgelöst. Es gibt allerdings noch Rest-Mappen, die bisher noch unbearbeitet geblieben sind. Bei der Durchsicht der Karteikarten der Sammelmappe SM 15 „Gesellenbriefe, Urkunden, Verordnungen und Wappen“, entstanden aus „Selekten“, die aufgrund ihrer besonderen Lagerungsansprüche (Übergröße, besondere klimatische Ansprüche) aus den Akten entnommen worden waren, stieß Frau Datzkow auf den Namen Thelott. Auf einer Karteikarte ist vermerkt: „Wappen der Grafen Brahe, Kupferstich [...] J. Phi. Thelott fecit, 2 Expl. SM 15/3“. Bei den großformatigen Stichen (32,5x44,8 cm) handelt es sich um das Wappen, das Thelott für die geplante, aber nie erschienene Funeralschrift für Margareta Brahe (1603–1669), der ersten Ehefrau von Landgraf Friedrich II., den „Prinzen von Homburg“, gestochen hatte und wie es heute noch auf dem Sarkophag in der Homburger Gruft zu sehen ist. Die Freude über diesen Fund war selbstverständlich groß, nicht zuletzt, da bislang nur ein einziges weiteres Exemplar (Berlin, Staatliche Museen – Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 723-132) bekannt war. Die beiden Homburger Blätter wurden bereits am 24. April 2024 bei dem Vortrag von Holger Th. Gräf „Von Frankfurt über Warschau in die Fürstengruft in Homburg – der Kupferstecher Johann Philipp Thelott und seine bislang unbekannten Stiche des Sarkophags der Margaretha Brahe von 1669“ in der Villa Wertheimber präsentiert und werden ab dem 2. Oktober in der Ausstellung gezeigt.

 

Schlagworte zum Thema