Das Projekt zur hessischen Demokratiegeschichte hat sich zum Ziel gesetzt, historisch-politisches Wissen mit den Möglichkeiten der Visualisierung zu vermitteln. Das Vorhaben ist eng verknüpft mit dem in Entwicklung befindlichen historisch-politischen Atlas von Hessen. Auf diese Weise können wichtige Ereignisse der Demokratiegeschichte Hessens im 20. Jahrhundert im Raum verortet, mit historischen Statistiken unterlegt, fachwissenschaftlich eingeordnet, Originalquellen recherchiert, mit Kommentaren versehen und barrierefrei präsentiert werden. Mit der hessischen Demokratiegeschichte wird einerseits ein erster großer thematischer Grundstein für den Atlas gelegt, gleichzeitig kann damit aber auch an die verstärkte Vermittlung von historischen Inhalten in den Bildungsbereich angeknüpft werden, die mit dem Projekt „LAGIS in der Schule“ bereits intensiviert wurde.
In einem ersten Schritt werden derzeit wichtige historische Ereignisse der hessischen Geschichte aus der Zeit der Weimarer Republik anhand von Originalquellen fachwissenschaftlich aufgearbeitet und räumlich im Kartenbild verortet. Durch die Präsentation im Kartenbild werden historische Entwicklungen sichtbar gemacht. Zum Beispiel ermöglichen die für den historisch-politischen Atlas erfassten Wahlergebnisse, die Häufigkeiten politischer Auseinandersetzungen mit den Wahlen in Verbindung zu setzen.
Die Verknüpfung von historischen Ereignissen mit zeitgenössischem Kartenmaterial und Strukturdaten ist ein Ansatz, der die jüngsten Entwicklungen in der Vermittlung historischen Wissens ebenso aufgreift wie in den vergangenen Jahrzehnten entwickelten Nutzungsgewohnheiten, etwa die Darstellung von Wahlergebnissen im Kartenbild. Mit diesem Vorhaben leistet Hessen – gerade als „Wiege der Demokratie“ – durch die Bereitstellung fachwissenschaftlich gesicherten Wissens in einer zeitgemäßen und viele Zielgruppen ansprechenden medialen Präsentation einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Demokratiegeschichte.