Wie sah das politische Hessen zur Zeit der Weimarer Republik aus? Wo war die KPD besonders stark, wo die Nationalsozialisten? Und welche wirtschaftlichen Unterschiede zeigten sich in den Regionen der 1960er Jahre? Der historisch-politische Atlas von Hessen gibt auf solche Fragen fundierte und anschauliche Antworten.
Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele, um Geschichte digital erlebbar zu machen:
- Offene und langfristig verfügbare Daten
Zunächst wird eine digitale Infrastruktur aufgebaut, die Forschung und Öffentlichkeit langfristig Zugang zu historischen Geodaten bietet. Über sogenannte Web Map Services (WMS) und Linked Open Data (LOD) können Karten und Informationen direkt eingebunden, genutzt und weiterverarbeitet werden – zum Beispiel in Forschungsprojekten oder digitalen Ausstellungen.
- Interaktive Kartenanwendung
Herzstück des Projekts wird eine Online-Anwendung sein, mit der man historische Entwicklungen direkt im Kartenbild nachvollziehen kann. Nutzerinnen und Nutzer können dabei verschiedene Themenbereiche auswählen – etwa Wahlergebnisse der 1930er Jahre oder wirtschaftliche Strukturen von 1961 – und diese interaktiv auf der Karte vergleichen. Die Anwendung richtet sich besonders an Schulen, Universitäten, Archive und die interessierte Öffentlichkeit
- Statistiken zur Heimatforschung
Besonders für Lokalhistoriker und Heimatvereine werden ortsbezogene Daten zusätzlich als anschauliche Diagramme zur Verfügung gestellt. Ob für die Vereinschronik, eine Festschrift oder die eigene Webseite: Die Daten lassen sich frei herunterladen und vielseitig nutzen. Gebündelt abrufbar werden sie im Historischen OrtslexikonÖffnet sich in einem neuen Fenster des Landesgeschichtlichen Informationssystems LAGIS sein.
Das Projekt führt eine lange Tradition der historischen Kartographie am Hessischen Institut für Landesgeschichte fort. Die entwickelte Infrastruktur wird nicht nur innerhalb des Projekts genutzt, sondern kann auch von anderen Forschungsvorhaben, Denkmalämtern oder Landesbehörden verwendet werden. So entsteht ein nachhaltiges Angebot, das Forschung, Lehre und die interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen anspricht.