Die Teilnehmenden an der Podiumsdiskussion am 1. Oktober: Lena Liebau (Schlösser und Gärten), Magdalena Hinterdobler (Oper Frankfurt), Holger Gräf (HIL), Mareike Wink (Oper Frankfurt), Kirsten Worms (Schlösser und Gärten)

Henze - Oper „Der Prinz von Homburg“

von 1961 an der Oper Frankfurt

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen haben anlässlich der Neuinszenierung der Oper „Der Prinz von Homburg“ von Hans Werner Henze (1926–2012) an der Oper Frankfurt ein umfangreiches gemeinsames Begleitprogramm umgesetzt, bei dem es auch um die historische Person des Landgrafen Friedrich II. (1633–1708) und sein baukulturelles Erbe geht. Auf Einladung des Intendanten der Frankfurt Oper, Bernd Loebe, und der Dramaturgin Mareike Wink hat Holger Th. Gräf eine kurze Biografie des Landgrafen für das Programmheft der Oper beigesteuert und hat am 1. Oktober vor gut 80 Besuchern an der Podiumsdiskussion „‘Welch einen sonderbaren Traum träumt ich?!‘ – Das Drama Der Prinz von Homburg im Klang der Medien“ im Weißen Saal des Schlosses in Bad Homburg teilgenommen. Dabei ging es ihm vor allem darum, die historische Person hinter dem „Helden“ im Drama Heinrich von Kleists wie in der Oper von Henze sichtbar zu machen. Die Diskussion führte auch zu den Konjunkturen des Kleistdramas und des Prinzen in den letzten rund 200 Jahren, zunächst von den anfänglichen Aufführungsverboten wegen der sogenannten „Feigheitsszene“, in der der Prinz um sein Leben bettelt, und von der sich einige seiner Nachkommen beleidigt fühlten, über das Verkommen zu einer Militärklamotte im Wilhelminischen Kaiserreich und seine regelrechte Pervertierung im Nationalsozialismus bis hin zu Henzes Oper, deren Libretto von Ingeborg Bachmann (1926–1973) stammt, und denen es beiden darum geht, einen Träumer zu verherrlichen und den Begriff des klassischen Helden zu zerstören.

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