Detailansichten aus den Karten des „Canal Bau-Vermessungs-Bureaus“, ISG FFM, S8-7

Vorstellung der historischen Katasterkarten Frankfurts

Am 22. Januar stellten Holger Th. Gräf und Niklas Alt im „Colloquium Reichsstadt Frankfurt“ (CORF) in den Frankfurter Räumlichkeiten der Fernuniversität Hagen das Kartenangebot in der Anwendung Urkataster+ vor und legten besonderen Wert auf das Material zu Frankfurt. Die Präsentation der detailreichen Kartenüberlieferung fand großen Anklang und bot Anlass zur Diskussion.

Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern und der öffentlichen Verwaltung zielt das Projekt Urkataster+ im besonderen Maße auf die Wissenschaft ab. Anlässlich der letztjährigen Freischaltung der Katasterkarten der Main-Metropole präsentierten daher am 22. Januar 2025 Holger Th. Gräf und Niklas Alt die Kartenangebote dem interessierten Fachpublikum. Besondere Beachtung fand dabei die im Institut für Stadtgeschichte aufbewahrte KartenserieÖffnet sich in einem neuen Fenster, die vermutlich im Zuge der städtebaulichen Aktivitäten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom „Canal Bau-Vermessungs-Bureau“ erstellt wurden. Wie obigem Bild zu entnehmen ist, bieten diese Karten einen Detailreichtum, der auch Veteraninnen und Veteranen historischer Kartografie überrascht: So sind unter anderem am RömerbergÖffnet sich in einem neuen Fenster nicht nur die Umrisse der Gebäude, sondern auch die zugehörigen Keller in der Karte verzeichnet. Zudem sind zahlreiche Häuser nicht nur mit ihren Parzellen- und Häusernummern, sondern auch mit ihren historischen Namen verzeichnet. In vielen Fällen bietet die Karte nicht nur Einblick in das unterirdische Frankfurt, sondern auch einen Blick in die Raumaufteilung einzelner Gebäude (siehe zum Beispiel das ehemalige Israelitische KrankenhausÖffnet sich in einem neuen Fenster oder die Stallungen in der Nähe der KonstablerwacheÖffnet sich in einem neuen Fenster).

Die Präsentation bot Anlass zu einer angeregten Diskussion über die möglichen Anbindungen von Primärquellen zur Nutzungs-, Besitz- und Baugeschichte, die Verwendung in Publikationen und als Grundlage für thematische Karten zur Frankfurter Stadtgeschichte. Mit der Präsentation wurde diese großartige kartografische Quelle zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte ein Stück bekannter. Das Hessische Institut für Landesgeschichte hofft auf Partner aus der Stadt Frankfurt, um die Abdeckung über den Kernbereich hinaus auf die gesamte Gemarkung auszudehnen. Schließlich sind erst 128 der über 1000 Karten in der Anwendung verfügbar.